.

Wir gratulieren – 50 Jahre Airbus

Zum 50jährigen Geburtstag von Airbus hat das Stader Tageblatt ein Magazin veröffentlicht in dem wir natürlich auch vertreten sind. Lesen Sie hier den gesamten Artikel.

Relais Control – Ihre Experten für Armaturenreparatur, Maschinenbau​ und Luftfahrttechnik

Die Referenzliste von Relais-Control liest sich wie das „Who’s who“ der Großindustrie weltweit: RWE, Exxon, Aurubis, Vattenfall, Dow, Airbus, Gazprom, Transocean und Chevron, um nur einige Kunden zu nennen. 70 Mitarbeiter aus acht unterschiedlichen Nationen zählt die in Stade-Ottenbeck beheimatete Firma, darunter Maschinenbauer, Techniker und Ingenieure, Schweißer, Zerspanungstechniker und natürlich auch Kaufleute. Maschinenbau und Luftfahrttechnik sind heute die Spezialgebiete des Unternehmens, das 1986 seinen Anfang in einer Garage nahm.

„Nicht nur Apple hat so begonnen“, scherzt Gunnar Schmidt. Vor 33 Jahren startete er dort, wo sein Vater einst das Familienauto parkte, als „Ein-Mann-Show“. 

Heute wird er bei seiner Aufgabe durch den Betriebsleiter und Prokuristen Marco Zernechel unterstützt.

Gunnar Schmidt möchte eigentlich gar nicht bei einem Firmenporträt so sehr im Mittelpunkt stehen. Doch ohne den mutigen und entschlossenen Gründer lässt sich diese Geschichte wohl kaum erzählen. Als gelernter Mess- und Regelmechaniker, der seiner Ausbildung ein Ingenieursstudium der Verfahrenstechnik folgen ließ, machte er sich noch während des Studiums selbstständig. Der gewählte Firmenname „Relais-Control“ sollte damals den Bezug zur Messtechnik ausdrücken, die zuerst – zum Beispiel die Entwicklung und Bau von Spezialmessgeräten und der Konfektionierung von Computerkabeln – noch von tragender Bedeutung in dem jungen Unternehmen war. Die Kernkompetenzen wandelten sich bald, doch der mittlerweile etablierte Name blieb. Als Schwerpunkt kristallisierte sich in den folgenden Jahren der Maschinenbau heraus, spezielle Armaturen entwickelten sich zur Kernkompetenz von Relais-Control.

Kugelhahn 48 Zoll
Ein Kugelhahn mit 48“ Ø
nach erfolgreicher Reparatur
bei der Verladung. Der größte
Kugelhahn der bislang bei
Relais-Control in Stade
repariert wurde.

„Die Besonderheit der Armaturen, die wir herstellen, warten und reparieren: Sie sind groß, aus speziellem Material und müssen hohe Drücke aushalten“, erläutert Gunnar Schmidt.

Für Pipelines, Bohrinseln, chemische Betriebe oder Kraftwerke werden die gigantischen Teile gebraucht, deren zuverlässiges Funktionieren am jeweiligen Einsatzort immens wichtig ist. Nur ein Beispiel: Der sogenannte Kugelhahn ist eine Armatur, die eine durchbohrte Kugel als Absperrkörper nutzt. Mit einer Drehung von exakt 90 Grad schließt der Kugelhahn eine Leitung. Solch ein Teil kann in einem Einfamilienhaus in der Heizungsanlage verbaut sein, ist dort klein und niedlich. Es kann aber auch für eine Pipeline oder in einem Kraftwerk eingesetzt werden, besitzt dann schon mal einen Durchmesser von 48 Zoll (1,22 Meter) und muss einem Druck von bis zu 700 bar standhalten. Um solche Armaturen kümmert sich Relais-Control im gesamten nordeuropäischen Raum und über einen Kooperationspartner in den Niederlanden sogar weltweit. Aktuell entlegenste Baustelle: Äquatorialguinea im Westen Afrikas. Diese Geschäftstätigkeiten werden durch den Verkaufsleiter Marc Treude und seinem Team betreut.  

JIG Transportgestell
Ein Transportgestell (Jig) für die Beluga-Flotte, das durch Relais-Control aufgearbeitet wurde. Ein Jig ist bis zu 20 m lang, 6,50 m hoch und ca. 6 m breit. Ein Mitarbeiter (re.) koordiniert den Transport.

Vor 20 Jahren wurde bei Relais-Control die zweite Sparte etabliert, die sich der Luftfahrttechnik zuwendet. Für Airbus werden spezielle Metallformen instand gehalten, in denen große Flugzeugteile aus CFK gefertigt werden, die in den riesigen Backöfen, den sogenannten Autoklaven, ihre Festigkeit erlangen. Diese Formen, sie sind bis zu 15 Meter lang und bis zu 15 Tonnen schwer,  werden nach strikten Vorschriften gereinigt und repariert, bevor in ihnen dann wieder eine neue Flugzeugtür, ein Flügel oder eine Landeklappe entstehen. Darum kümmert sich die Stader Firma mit akribischer Genauigkeit in ihren 4000 Quadratmeter großen Werkshallen. Außerdem fertigt und wartet Relais-Control die Transportgestelle für die Airbus-Beluga-Flotte, die dafür sorgen, dass im Bauch des Transportfliegers alles perfekt und sicher verstaut seine Reise durch die Lüfte antreten kann. 

Und wo soll die eigene Firmenreise hinführen? Das größte Firmenprojekt momentan ist die Zusammenarbeit mit unseren Kunden in Bezug auf das Messen und das Analysieren von Betriebsparametern auszubauen.   

Ziel dieser Aufnahme und der Analyse von Daten ist es, die notwendigen Reparaturen und Maintenance-Tätigkeiten optimal zu timen, damit die Anlagenverfügbarkeit für den Kunden so hoch wie möglich ist. „Wir müssen also ganz genau wissen, wann ein Teil gewartet, repariert oder ausgetauscht werden muss“, so Schmidt. Das dürfe nicht zu früh, aber auf keinen Fall zu spät sein. Um dieses optimale Timing zu perfektionieren, gilt es, vor Ort beim Kunden mit ausgeklügelter Messtechnik viele Daten zu erheben, um den Zustand der Anlage exakt analysieren zu können. „Industrie 4.0“ lässt grüßen – bei Relais-Control heißt dieses Konzept der kundenspezifisch angepassten Wartung „Customized Maintenance“. 

Nun hat Gunnar Schmidt doch eine tragende Rolle in diesem Artikel eingenommen, weswegen ihm auch besonders daran gelegen ist herauszustellen, wie wichtig seine Mitarbeiter für die Firma sind. „Hauptsächlich ihr Einsatz, ihr Know-how und ihre Leidenschaft, Bestleistung zu bringen, sind verantwortlich für die qualitativ hochwertigen Leistungen der Firma, die den guten Ruf bei unseren Kunden begründen“, betont Gunnar Schmidt. Da blitzt er wieder durch, der alte Teamgeist, etwas mit einer „guten Mannschaft zu reißen“. Er selbst hat das auch schon vorher erlebt – schließlich war er als Handball-Spieler von 1982 bis 2000 für den VfL Fredenbeck in der Bundesliga aktiv. 

Quelle: Stader Tageblatt – Airbus Magazin · Autor: Volker Reimann